Ich starte einen BLOG: Ein Versuch das Stigmata "Freudlose Witwe" zu begraben

Knapp über ein Jahr ist es nun her, dass mich das Leben mit voller Breitseite erwischt hat... mein Mann hat sich im Dezember 2019 bewusst aus unserem bis dahin sehr glücklichen (Zusammen-)Leben verabschiedet … für mich, als seine Ehefrau bzw. uns als seine Familie, vollkommen unvorhersehbar, unvorstellbar sowie bis heute unerklärbar …  und 4 Monate später ist ihm dann auch noch mein Vater gefolgt, wenn auch in einer natürlichen Art & Weise und somit eher seinem Alter und seiner bis dahin hedonistischen Lebensweise geschuldet.

Da steh', wahlweise sitz' oder lieg' ich nun:
Vollwaise und Witwe mit noch nicht einmal 40 (fast noch jugendlichen) Lenzen...

Irgendwie kann ich all Jenes was mir letztes Jahr passiert ist oft selbst kaum glauben. Viele Geschehnisse seit jenem verhängnisvollen Tag kommen mir vor wie in einem sehr schlechten Film, weil sich einfach zu viele, teils surreale und fast schon unglaubwürdige Situationen aneinander gereiht haben. Solch "Übertreibungen" sind normalerweise Hirngespinste von eher minder begabten Filmregisseuren, die dann meist in so genannten Hollywood-B-Movies ihre leicht absurden Fantasien ausleben 😅 Aber in meinem Fall war dies leider kein künstlerischer Leinwand-Erguss, sondern bittere Realität. Mir wurde sozusagen gezwungenermaßen die "rote Pille" - nämlich die ungeschönte Realität - verabreicht, in der ich mich ab nun zurecht finden musste.

Tja und weil man Erlebtes - laut einschlägiger Fachliteratur und auch laut meiner mir ans Herz gewachsenen Begleiterinnen aus unserer Trauergruppe - am Besten durch Niederschreiben verarbeitet, bin ich nun auf die Idee gekommen diesen Blog hier zu starten. Vordergründig als Selbsttherapie, aber auch um anderen LeserInnen Mut zu machen, Trost zu spenden und gegebenenfalls auch Hilfestellung zu leisten, denen das Leben ähnlich übel mitgespielt hat und die nun gezwungenermaßen ihren Weg "back to reality" antreten müssen... bzw. "müssen" ist vielleicht nur die eine Seite der Medaille - es geht viel mehr ums "WOLLEN" - ein das Leben neu angehen wollen, der Trauer bzw. dem Schicksal nicht die komplette Macht über sein Leben geben wollen, wieder Lebensfreude fühlen wollen … dem eigenen Leben wieder einen Sinn geben wollen!

Von daher würde ich mich freuen, wenn sich über die Zeit auch die ein oder andere Leserin hier her verirrt und bei dementsprechender Gefühlslage auch jederzeit gerne mit mir Kontakt aufnehmen kann ❤

So, das ist nun mein erster offizieller Post - in den Untiefen des mittlerweile unüberschaubaren World-Wide-Web's … ich bin selbst schon gespannt wie es weitergehen wird 😏

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